Der Beruf der Prostituierten ist vielleicht der älteste bekannte Beruf in unserer Gesellschaft. Auch in unserer eigenen Stadt, Berlin, kann man in der Laufhaus lustvolle Damen finden. Wir haben mit einem Schüler gesprochen, der eine dieser Damen besucht hat, und ihn zu seinen Erfahrungen befragt.

Wann haben Sie sich zum ersten Mal dazu entschlossen, eine Prostituierte zu besuchen?

Gute Frage, ich glaube, das war vor ein paar Monaten. Ich war mit einem Freund draußen und wir waren ziemlich betrunken, und dann tauchen Fragen wie diese auf und man fragt sich, ob ich an ihnen vorbeigehen soll oder nicht. Wenn man an einer betrunkenen Person vorbeigeht und all diese schönen Frauen sieht, spielt der Alkohol eine Rolle und man trifft dann diese Entscheidung.

Wie haben Sie herausgefunden, dass Sie wegen dieser Damen in die Laufhaus mussten?

Unter den Schülern weiß jeder, wo sich diese Straße befindet. Außerdem ist die Straße nicht weit vom Zentrum des Nachtlebens entfernt, sodass es nicht schwer war, sie zu finden.

Kennst du viele Studenten, die in Berlin zu den Huren gegangen sind? Glaubst du, dass das wirklich eine Sache ist?

Ich kann mir vorstellen, dass viele das tun, aber ich habe noch nie gehört, dass Studenten darüber gesprochen haben, weil es ein Tabu gibt. Natürlich ist es nicht etwas, das man seinem Nachbarn erzählt.

Sind Sie der Meinung, dass dieses Tabu gerechtfertigt ist oder dass es erlaubt sein sollte?

Ja, ich kann die Reaktion der Leute teilweise verstehen, aber ich muss darüber nachdenken. Ich denke, wenn man mit einer Gruppe von Freunden in der Stadt unterwegs ist und sich in einer Straße wie dieser trifft, ist es nicht ungewöhnlich, dass etwas passiert, auch wenn ich das allgemeine Tabu verstehe.

Würden Sie es den Leuten schnell erzählen?

Nein, ich halte mich bedeckt. Natürlich unterscheidet sich meine Meinung zu diesem Thema von der anderer Leute. Das, was ich gerade gesagt habe, das Tabu in der Gesellschaft, dass es seltsam ist, ist sehr stark. Deshalb halte ich es lieber hinter der Haustür.  

War das erste Mal in Berlin ein Erfolg, war es das, was Sie erwartet hatten?

Ja, das war es. Es war mehr oder weniger das, was ich erwartet hatte. Nicht, dass ich vorhätte, das öfter zu machen, aber es hat Spaß gemacht. Vor allem mit Freunden plaudert man ein bisschen und eins führt zum anderen.

Ist dieses Geplauder der Hauptgrund oder ist die Lust wirklich der Auslöser?

Ein bisschen von beidem. Wenn es keinen Spaß machen würde, würde man nicht hingehen. Man hat ein Gefühl der Überlegenheit, wenn man da hineingeht. Aber es geht vor allem darum, die anderen ein bisschen aufzuwühlen.

Sind das nur Abenteuer von Betrunkenen, oder kannst du auch nüchtern hingehen?

Nein, nüchtern würde ich das nicht machen oder könnte es nicht machen. Das Tabu wäre zu groß für mich. Nicht, dass ich mich dafür schämen würde, aber das Verlangen wäre nicht da, wenn ich völlig nüchtern wäre.

Ist der Sex mit einem solchen Mädchen wirklich gut oder ist es eher ein Geschäft? Wie lange dauert es?

Das hängt natürlich von jedem Mädchen und ihrem Rauschzustand ab. Ich bin kein Experte, daher kann ich das nicht sehr gut beurteilen, aber das eine Mal, als ich dort war, war es sehr gut. Sie war eine nette junge Frau. Wir sprachen ein wenig über ihr Heimatland und die Feierlichkeiten, die dort stattfinden, das war wirklich nett.

Ist der Besuch eines Freudenmädchens wirklich eine soziale und therapeutische Erfahrung, oder geht es nur darum, rein und raus zu kommen?

Ja, man hat einfach ein nettes Gespräch mit so einem Mädchen. Manchmal fällt auf, dass die Leute Prostituierte als minderwertige Menschen betrachten, ich überhaupt nicht.

Was denken Sie über den Beruf der Prostituierten im Allgemeinen?

Ich finde es gut, dass es ihn gibt, ja. Das ist auch die Situation im Rotlichtviertel von Amsterdam im Moment. Es gibt einige Belästigungen, aber es ist auch eine riesige Touristenattraktion. Es ist auch ein altes Gewerbe.

Strahlen die Mädchen hinter den Fenstern aus, dass sie tun, was sie wollen? Wie sah das Mädchen aus, das Sie besucht haben?

Auch hier ist es bei jeder Prostituierten anders, aber das ist es, wonach Sie suchen, wenn Sie daran vorbeigehen. Das Mädchen, das ich besucht habe, wirkte fröhlich und war nett. Das kann auch an meinem eigenen Verhalten liegen, denn auch ich bin manchmal so. Aber ja, es war ein gutes Gespräch, sie war für uns beide einladend. Ich kann mir auch vorstellen, dass es bei jemand anderem anders anders ist, aber im Großen und Ganzen habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Lohnt sich die Zeit, die Sie mit einer Prostituierten verbringen, wirklich für Sie, oder ist es besser, in der Stadt auszugehen?

Nun, das ist jede Nacht anders. Manchmal macht es Spaß, dieses Spiel zu spielen, wenn man ausgeht. Aber ich habe nicht immer das Bedürfnis, das zu tun.